Links zu Publikationen von B. Gröbler im Internet
Zur
Virga strata in den Antiphonen des Offiziums
Im Antiphonale
Hartker (SG 390/391) wird nach Antiphonen gesucht, die eine unisonen
Virga strata enthalten, und die Funde nach Gesichtspunkten des Modus,
der Tonstufen und der Funktion im Kontext gruppiert und analysiert.
Dabei zeigt sich, dass die unisone Virga strata vorwiegend mit der
formelhaften Gliederungen des Textes zu tun hat. Es wird ein
entsprechendes System von Formeln definiert und beschrieben und damit
ein Beitrag zur Formenlehre der Antiphonen gegeben.
Tabellen zur Virga strata im Antiphonale
Oriscusneumen
in vier der ältesten bekannten Handschriften des Antiphonale
unter besonderer Berücksichtigung des Breviariums Leipzig Rep. I
93
Nachdem die obige Studie auf der Basis des Antiphonale St.
Gallen ms. 390/391 erbracht hat, dass der Virga strata besondere
Bedeutung bei der Gliederung der Antiphonen zukommt, wird hier
untersucht, in welcher Weise der Einsatz der Virga strata in den
ältesten Handschriften variiert bzw. sich entwickelt. Die
Tendenzen in der diastematischen Notation kamen bereits zur Sprache.
Die vorliegende Arbeit versucht die Ausgangssituation zu verstehen
und die Anfänge der Veränderungen zu verfolgen. Daraus
lassen sich Rückschlüsse auf die unterschiedliche
Wichtigkeit der Virga strata im einen oder anderen Kontext ziehen.
Die
Communio "Videns Dominus" im Gradual-Fragment Ms. 961 von
Eisleben
In diesem offenbar ins 10. Jh. zu datierenden
Gradual-Fragment mit frühdeutschen Neumen wird der Anfang der
Antiphon mit einer Folge von Tractuli notiert. Dies spricht für
die von K. Pouderoijen ausführlich diskutierte These, dass die
Anfangsrezitation des Stückes auf der Stufe E erfolgte.
Eine
Neumeneintragung im Evangeliar Jena Ms. El. f. 3 aus Quedlinburg
Das
Evangeliar Ms. El. f. 3 (Abkürzung Jena) stellt ein Prunkstück
der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena dar,
ein Exemplar aus der kostbaren, ehemals kurfürstlichen Sammlung.
Es wird um 1000 datiert. Am Anfang des Matthäus-Evangeliums sind
über der Genealogie Christi, fol. 3r und 3v, adiastematische
Neumen von späterer Hand eingetragen. In der Arbeit werden die
Neumen mit den gängigen Melodien zur Genealogie verglichen.
Ferner werden eine Reihe Zusatzbuchstaben, die keine üblichen
litterae significativae darstellen, hinsichtlich ihrer
möglichen Bedeutung diskutiert.
Liturgisches
Fragment aus Altengönna bei Jena
Das im Jahr 2010 in
einem Dorf bei Jena entdeckte Fragment eines Missale des 13. Jh.
sowie das damit verbundene Festgraduale des 14.Jh. werden ausführlich
beschrieben. Aktive Links führen zu den Digitalisaten der 60
erhaltenen Blätter.
Vergleich
der Melodiegestalt im Festgraduale von Altengönna mit einigen
prominenten mitteldeutschen Quellen.
Vier Melodien des neu
entdeckten Festgraduale aus dem 14. Jh. werden mit jeweils den
entsprechenenden Melodien aus sieben weiteren - vorzugsweise
mitteldeutschen - Quellen verglichen und dabei versucht, mittels
einer statistischen Methode die Verwandtschaft zwischen den
betreffenden Hss. festzustellen. Dabei stellt sich heraus, dass die
Melodien aus Altengönna maximal von den jeweiligen
Vergleichsmelodien abweichen.
Vergleich der Melodiegestalt im Festgraduale von Altengönna mit mehreren deutschen Quellen.
Diese Arbeit stellt die Fortsetzung und Erweiterung einer im Juli 2012 erschienen Studie dar. Ziel ist es, das Festgradual-Fragment aus Altengönna (Agö) in den Kontext mitteldeutscher Hss. ein zu ordnen. Es wurden für acht ausgewählte Messgesänge des gregorianischen Repertoires die Melodiefassungen von bis zu 17 über Deutschland verteilten Quellen verglichen und statistisch ausgewertet. Es zeigt sich eine klare melodische Ähnlichkeit innerhalb einer mitteldeutschen Handschriftengruppe, die übrigens deutlich mit Mainz korreliert. Trotz zahlreicher melodischer Eigentümlichkeiten und für das Spätma typischer Neuerungen, gehört Agö augenscheinlich auch in diese Gruppe. Eine Nähe von Agö zu den am Test beteiligten Provenienzen aus Süddeutschland oder Köln war nicht erkennbar.
Das Missale von Altengönna als Beispiel für den Germanischen Choraldialekt.
An Hand der adiastematischen Neumen im Missalefragment von Altengönna (Agö) werden Aussagen über die notierten Melodien getroffen. Da die Notation keine Intervalle angibt, ist eine vollständige Rekonstruktion der Melodien nicht möglich. Andererseits lehrt schon ein kurzer Vergleich ein und desselben Gesanges in Agö und z. B. in Einsiedeln 121, dass zahlreiche Differenzen zwischen der alten, ursprungsnahen und der jüngeren Melodiefassung bestehen. Um die Interpretation der beobachteten Veränderungen am Neumenbild zu erleichtern, zog ich weitere, etwa gleich alte Hss. mit zu Rate.